Die Idee hinter Kultur im Block

Die Idee zu KULTUR IM BLOCK entstand während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020. Damals hatten viele Menschen ihre direkte Umgebung zur Bühne erklärt. Sie sangen und spielten für sich und ihre Nachbar:innen auf Balkonen, Terrassen und Innenhöfen oder einfach auf der Straße. Gleichzeitig waren die Kulturinstitutionen geschlossen und viele freie Künstler:innen hatten keine Auftrittsmöglichkeiten mehr.

 

KULTUR IM BLOCK versucht, beide Phänomene kreativ zu verbinden und hat unabhängig von Corona ein Format entwickelt, das es Nachbarschaften ermöglicht, als ihre eigenen Kurator:innen Kulturveranstaltungen auf ihren Bühnen zu realisieren. Im Zentrum steht der Gedanke, dass sich Nachbarschaften in einem basisdemokratischen Prozess darauf verständigen, welche Aufführung aus einem diversen kulturellen Angebot sie in ihre Innenhöfe einladen wollen. An allen Entscheidungen und Arbeitsschritten sind möglichst viele Nachbar:innen aktiv beteiligt. Bei der Formulierung der Wünsche: Welche Art von Aufführung soll bei uns stattfinden? Musik? Theater? Tanz? Film? Bei der Diskussion und Abstimmung über die Vorschläge: Lieber Reggae oder Blasmusik? Lieber Kindertheater oder Contemporary Dance? Bei der Kommunikationsarbeit. Bei der Dekoration der Höfe und Balkone. Beim Essen und Trinken. Bei der Betreuung der Künstler:innen. Überall gilt: je mehr Nachbar:innen sich beteiligen, desto schöner das Gemeinschaftserlebnis. KULTUR IM BLOCK kümmert sich um Technik und Aufbau, Genehmigungen und Versicherungen und nicht zuletzt um die komplette Finanzierung.

 

Diese Verbindung aus ehrenamtlichem, nachbarschaftlichem Engagement und professioneller Struktur und Finanzierung ermöglichte im Sommer 2021 zehn einzigartige Abende in den Münchner Bezirken Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und Sendling. Bei der zweiten Ausgabe 2022 waren acht Nachbarschaften aus Moosach mit dabei. KULTUR IM BLOCK reagierte jeweils auf die Wünsche der Nachbarschaften und präsentierte über 100 Vorschläge unterschiedlichster Münchner Künstler:innen aus den Bereichen Theater, Tanz, Musik, Film und Literatur, über die die Nachbar:innen diskutierten und letztlich abstimmten: in Zoom-Calls, Whats-App Gruppen, vom Balkon runter, im Innenhof oder Treppenhaus. Bei diesen Abstimmungsprozessen waren insgesamt rund 900 Nachbar:innen aktiv involviert. Das Programm der Nachbarschaften von 2021 und 2022 gibt es hier.